Unser Team

Hallo! Wir sind das aktuelle Gartenteam der Oldendorfer Saatzucht und Solidarischen Landwirtschaft des Gärtnerhofs!

Von links nach rechts:
Vera, Lene, Holger, Iris, Vivien, Ina, Florian.

Wir sind nun seit März 2024 für die SoLawi Oldendorf aktiv.

Florian ist schon seit 2010 in Oldendorf. Aufgewachsen in Berlin hat er sich nach abgeschlossenem Biologie-Studium nach einem Lebensort fern von der Großstadthektik gesehnt. Eigentlich über glückliche Fügungen ist er zum Gärtnern und der Freien Ausbildung gekommen. In Oldendorf bei Ulrike in der Saatzucht hat er dann sein letztes Ausbildungsjahr absolviert, viele Jahre als Geselle und als gemeinsame Betriebsleitung gearbeitet bis er schließlich Anfang 2022 den größten Teil der bisherigen Aufgaben der Saatzucht übernommen und einen eigenen Betrieb gegründet hat. Derweil hat er 8 Jahre lang 2 Ausbildungsgruppen der Freien Ausbildung begleitet. Seit 2016 züchtet Florian innerhalb des gemeinnützigen Kultursaat Vereines an samenfesten Sorten, eine erfüllende Aufgabe, bei der man aber auch langen Atem haben muss. Die Entwicklung einer Sorte dauert in der Regel 7-9 Generationen.
Bisher sind 2 Tomatensorten – Datella und Donnavita – von ihm zur Sortenanmeldung gekommen, weitere Kulturen folgen hoffentlich in den nächsten Jahren.
Bei der Arbeit für die SoLawi freut er sich am meisten darauf, die Menschen zu kennen, die das bei uns entstandene Gemüse essen und geniessen. Dass wir gemeinsam samenfeste Sorten und nachhaltigen Anbau voranbringen und die Vorteile davon anderen näherbringen. Und auf hoffentlich viele schöne Begegnungen mit den SoLawi-Mitgliedern am Hof, bei Mitmachtagen, Festen und Veranstaltungen.

Iris Attrot ist Gärtnermeisterin und Pflanzenzüchterin und war die letzten 25 Jahre am Bodensee tätig.
Sie kam mitsamt ihren Schafen (Coburger Füchse; 10 Damen, 1 Bock, 1 Lamm), Hühnern (15 Mechelner=alte Zwei-Nutzungsrasse, 15 Seidenhühner), die den alten Stall wieder beleben, 2 Bienenvölkern, Hund und Katze.
Iris hat einige Züchtungskulturen gesät und pikiert. Die technischen Voraussetzungen sind komplett anders als gewohnt, die Temperaturführung anders anzugehen und so dauerte alles etwas länger in der Keimung als gewohnt – neue Erfahrungen wollen gemacht und neue Lösungen gefunden werden. Besonders erfreulich ist, dass doch noch Auberginensamen von 2018 keimen, für eine Saatgutauffrischung von Zuchtlinien die Iris schon verloren geglaubt hatte.

Vera ist seit Februar 2024 in Oldendorf. Sie ist Gemüsegärtnerin und hat die vergangenen 20 Jahre am Bodensee Gemüsesaatgut vermehrt und neue Sorten für den ökologischen Anbau gezüchtet. Diese Tätigkeiten haben sie dann auch nach Oldendorf geführt. Vera ist sehr gespannt, mit ihren Züchtungskulturen die neue Umgebung kennenzulernen: mit ganz anderem Boden, anderem Klima und mit im Sommer über eine Stunde längeren Tagen! Sie freut sich auf all die neuen Möglichkeiten, Herausforderungen und besonders die Früchte ihrer Arbeit mit unserer SoLawi zu teilen!

Vivien kommt ursprünglich aus dem Süden Brandenburgs wo sie in einer Gärtnerei aufgewachsen ist. Das Masterstudium hat sie nach Osnabrück gebracht. Dort erhielt sie einen Abschluss in Bodenschutz und Bodennutzung und hat ein Jahr am Lehrstuhl für Bodenökologie gearbeitet. Obwohl sie sich dort, relativ praktisch, in der angewandten Wissenschaft mit Mykorrhiza-Pilzen in der Landwirtschaft beschäftigt hat, war ihr die Arbeit zu theoretisch und so hat sie sich 2020 für eine Ausbildung im Gartenbau entschieden. Seit ihrem 2. Lehrjahr ist sie in der Saatzucht Oldendorf und gärtnert zufrieden vor sich hin.
Die Umstellung zur Solawi ist spannender als gedacht. Dieses kleinteilige Denken will gelernt sein. Aktuell pflanzen wir nicht mehr 1x 1000 Salate, sondern eher 10x 100, übers Jahr verteilt. In der Arbeitsplanung ist es natürlich ein Unterschied, ob man 1,5 Stunden oder 1,5 Tage zum Pflanzen einplanen muss.

Ich bin Britta und im März 2025 nach Oldendorf gezogen, um hier ganz viel über Gemüsebau und auch Saatzucht zu lernen. Im Rahmen der selbstorganisierten Solawi-Ausbildung habe ich die Möglichkeit, mir meinen Rahmen selbst zu stecken und genau das zu erfahren was – und vor allem wie – ich es lernen möchte.
Ich bin sehr dankbar für die tolle Aufnahme hier im Betrieb und das Vertrauen Verantwortung zu übernehmen, dafür dass ihr gutes Essen bekommt. Darum will ich gärtnern, um an der Essenz unseres Lebens meine Hände in die Erde zu stecken und fasziniert die ganzen kleinen Wesen zu beobachten, wie sie mithelfen. Es fühlt sich gut an, wenn wir gemeinsam auf gute Nahrung und die Förderung vom Lebendigen wert legen und wenn die Art und Weise wie angebaut wird wertgeschätzt wird. Mich bewegt natürlich auch die Ökokrise und ich möchte mitunter lernen sowas wie Ernährungssouveränität zu schaffen und gemeinsam darin wachsen.
Die letzten Jahre habe ich bei Bonn in Alfter gelebt und dort viele gemeinschaftsgetragene Projekte und soziale Räume erforscht. Durch eine selbstorganisierte Agroforst-Ausbildung ist mir die Dimension des nötigen Ernährungswandels erst so richtig bewusst geworden und in meinem Studium Kunst/Pädagogik/Therapie bzw. Gesellschaftsgestaltung auch die kulturelle Dimension der Lage in die wir uns hinein manövriert haben.
Also gibt es viel zu tun und zu lernen auf ganz unterschiedlichen Ebenen. Ich finde es spannend das Solawi-Konzept nun hautnah in seiner Tiefe zu ergründen. Ich glaube hier an diesem besonderen Ort wurde schon sehr viel Sinnvolles umgesetzt und wir alle profitieren unter anderem auf unserem täglichen Teller davon. Das ist jedenfalls so ungefähr warum ich hier gelandet bin …

Holger fährt seit Jahren das Gemüse vom Gärtnerhof zu den Depots und der Verteilstelle vom fahrrad express, dem Lastenrad-Kollektiv in Bremen.