1. SoLawi als nachhaltiges Ernährungskonzept
Ein Grundgedanke auf dem Gärtnerhof Oldendorf ist, angelehnt an die biologisch-dynamische Wirtschaftsweise, der geschlossene Betriebskreislauf. Wir achten darauf, dass möglichst nichts von außen eingeführt wird. Das heißt zum Beispiel: keinen Handelsdünger, keinen Jungpflanzenzukauf und für Tiere nur hofeigenes Futter.
So bekommen die Verbraucher*innen von uns gespiegelt, welche Konsummengen der einzelnen Produkte realistisch und nachhaltig sind. Wir wiederum können den Bedürfnissen der Verbraucher entgegenkommen, solange unser geschlossener Betriebskreislauf dadurch gesund bleibt.
2. SoLawi als ein zukünftiges Gesellschaftsmodell
Die Einrichtungen zum Sozialausgleich (Rentenversicherung, Sozialhilfe, Schule, Krankenkasse….) in unserer Gesellschaft geraten an ihre Grenzen. SoLawi ist ein Lösungsansatz, wie wir Menschen uns in Zukunft ohne staatliche Einrichtungen gegenseitig vernetzen und unterstützen können.
3. SoLawi als Bildungsprojekt
Durch den direkten Kontakt zu den Endverbraucher*innen können wir mit unserer SoLawi eine Menge Wissen zur Lebensmittelproduktion vermitteln. Auch bewahren wir mit unseren “Einmachaktionen” traditionelles Wissen zur Lebensmittelverarbeitung und -konservierung. Darüber hinaus arbeiten wir mit Schülern zusammen, um den Bezug zu Nahrung, Natur und Tieren auch schon an die Jüngsten zu vermitteln.
4. SoLawi zur Entwicklung der Kulturpflanzenvielfalt
Die heutzutage üblichen Praktiken in der Lebensmittelproduktion und im Handel erzeugen Einheitsgemüse. Da wir nur samenfeste, reproduktionsfähige Sorten und Tierrassen verwenden und einen Großteil unseres Saatgutes selber vermehren, sorgen wir dafür, dass sich unsere Pflanzen und Tiere an unsere regionalen Bedingungen anpassen. Somit erhalten und entwickeln wir Regionalsorten und Tierrassen. Die Vielfalt steht bei uns an höchster Stelle.
5. SoLawi gegen den Klimawandel
Da wir uns durch dieses alternative “Vermarktungssystem” von den Handelszwängen und dem Preisdruck befreien, können wir uns auf unsere eigentliche Aufgabe als Landwirte besinnen. Nämlich den Boden so zu behandeln, dass er fruchtbarer wird. Wir können uns so darauf konzentrieren, auf unserem Acker Humusaufbau- statt -abbau zu betreiben. So kann der Boden besser mit den Nährstoffen haushalten und große Mengen CO2 binden. Darüber hinaus ist unser Bestreben, uns von fossilen Brennstoffen unabhängiger zu machen.
6. SoLawi zur Erhaltung der Artenvielfalt
Weil wir eine vielfältige Lebensmittelvollversorgung anstreben, haben wir auf kleinem Raum eine Vielzahl verschiedener Lebensräume für ein Höchstmaß an Wildpflanzen, Vögeln und Insekten. Meise und Wildbiene müssen nicht weit fliegen, um sich mit Nahrung zu versorgen und sich Baumaterial für ihr Nest zu verschaffen, wo sie an einem ungestörten Platz für ihren Nachwuchs sorgen.
7. SoLawi auch ökonomisch sinnvoll
Durch den direkten Kontakt zur Endverbraucherin und zum Endverbraucher müssen wir nur sehr wenige bis gar keine Lebensmittel wegwerfen oder auf dem Acker lassen. Durch diese bessere Ausnutzung unserer Ressourcen haben wir eine höhere Wertschöpfung. Diesen ökonomischen Mehrwert können wir zur Umsetzung unserer Ideale verwenden. Verbraucher*innen werden durch die SoLawi ermutigt, sich ausschließlich saisonal zu ernähren, was die günstigere Variante ist. Im Winter Rotkohl und Möhren aus Deutschland zu essen, ist deutlich billiger als israelische Paprika und italienischer Blumenkohl.
8. SoLawi als sichere Geldanlage
Lebensmittel werden immer einen Wert haben. Da wir uns mit unserem geschlossenen Betriebskreislauf vom Geldsystem weitestgehend unabhängig machen, ist unser Hof relativ krisensicher. Selbst wenn die nächste Finanzblase platzt, es kein Erdöl mehr gibt und der Strom ausfällt, können wir weiter arbeiten und auf unserem Boden Nahrung entstehen lassen.
9. SoLawi zur Verkleinerung der Müllberge
Aufgrund des direkten Vertriebsweges unserer Lebensmittel können wir auf einen Großteil von (Plastik-)Verpackungen verzichten.
10. SoLawi als Forschungsprojekt
Durch unser Wirtschaftskonzept ergibt sich die Möglichkeit zur Forschung in den Bereichen Züchtung, Sozialwissenschaften, Energieversorgung, Produktionstechniken in der Landwirtschaft, Klima und Umwelt, etc…
11. SoLawi für Feinschmecker
Da wir nicht für den Handel, sondern für die Verbraucher*innen arbeiten, müssen wir keine Einheitsprodukte erzeugen, die möglichst billig sind, gleichförmig aussehen und gut lager- und transportfähig sind. Sondern wir können uns auf Lebensmittel konzentrieren, die wirklich gesund sind und gut schmecken!